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AutorenbildMaike Traveller

Ode an die Musik

Aus der Haustür, Kopfhörer rein, Musik an – schon hast du deinen ganz eigenen Soundtrack auf den Ohren und das Leben geht um ein Vielfaches leichter. Wenn Supergrass dir laut „but we’re alright“ ins Ohr grölt, denkst du eben auch: So schlimm ist es nicht. I’m alright, baby! Gedanklich fängst du an zu tanzen und dein Leben fühlt sich an wie die Sitcom, die du eben ausgeschaltet hast.

„Here I am. Stuck in the middle with you!“


Und dann kommt dir die zufällige Wiedergabe in die Quere. Und von unendlicher Leichtigkeit geht die Stimmung ganz schnell in unergründliche Tiefen. Plötzlich fragst du dich „Where is my mind?“ und alles ist schwer und grau. Deine Stimmung ist abhängig von den Klängen in deinen Ohren.

„Why does it always rain on me?“ bei strahlendem Sonnenschein. Ironie aus. Manche Bands und Lieder sind für immer gebrandmarkt und die dazugehörigen Gefühle zu schmerzhaft. Schade, The Cure und Kettcar dürfen gar nicht mehr mitspielen.


Andersrum ist das, was du hörst auch abhängig von deiner Stimmung. Es gibt nicht besseres als sich von einer tiefen Männerstimme ins Ohr schreien zu lassen, wenn man schlecht gelaunt ist. Den Herzschmerz der Emo Boys kannst du so gut nachvollziehen. Und Putzen geht auch so viel einfacher, mit dem richtigen Beat.

Alles eine Frage der Musik.


Du musst dich jetzt mal richtig konzentrieren? Auf in die Klassik-Abteilung. Brahms, Bach, Mendelssohn – schön gebildet fühlen, während man lernen muss. Der erste Schritt ist somit schon fast getan. Nun bist du der Feldversuch, ob der Mozarteffekt wirklich existiert.


Zu jeder Jahreszeit und jedem Wetter bildet sie die richtige Grundlage. Weihnachtsstimmung ohne Oratorium? Undenkbar.


In manchen Momenten könntest du peinlich berührt sein, falls dir jemand unerwartet den Stöpsel aus dem Ohr nimmt und mitbekommt, was du gerade hörst.


Aber ganz egal ob guilty pleasure oder musikalisch hochwertig, einige Songs begleiten dich ständig. Andere erfrischen nur ab und an deine tägliche Playlist. Mitgewippt wird so gut wie immer. Trotz Pokerface.


Musik hebt dich hoch, lässt dich fliegen und unerreichbar fühlen. Sie nimmt dich mit in längst vergangene Zeiten. Du kannst mit Musik deine schönsten Momente so oft erleben, wie du willst. Dann tanzt du wieder wild durch die Piano Bar an der holländischen Küste und glaubst, dein Leben sei immer noch „Unwritten“.


Sie erinnert dich an Gefühle, die du sonst schon längst vergessen hast. Eine eigene Zeitmaschine.

Ein guter Grund, seit Jahren mehr oder weniger immer die gleichen Songs zu hören. Dein eigenes Repertoire, dass dich auf jedem Weg begleitet. Sie ist für dich überall ein Stück Heimat. Ein Zuhause zum Mitnehmen. Sie schafft deine eigene Realität.


Du findest die Frage „Was hörst du so für Musik?“ alles andere als oberflächlich.

Für dich spiegelt der Musikgeschmack den Charakter eines Menschen. Er definiert die Persönlichkeit und zeigt deine Prägung und Sozialisierung.


Wie Alanis Morisette bereits sang: „…I’ve got one hand in my pocket and the other one is flicking a zigarette.“


Die Musiker fühlen sich für dich an wie alte Freunde, mit denen du dich jederzeit treffen kannst. Weggefährten und Therapeuten. Sie helfen dir, in dem sie mal zur richtigen Zeit genau das Richtige geschrieben und aufgenommen haben. Unendliche Dankbarkeit für so talentierte Menschen.


„When I sit alone, come get a little known. But I need more than myself this time!“ – Und Snow ist immer noch der beste Song der Welt.

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