top of page
AutorenbildMaike Traveller

Erster Rückblick

Die Kanaren - Traumurlaubsziel für alle, die Steine lieber mögen als Menschen.


Die Inseln sind durch ihren vulkanischen Ursprung häufig sehr karg, bergig und vor allem steinig. Durch die Ausbrüche zum Teil längst erloschener Vulkane haben sich Formationen aus Gestein gebildet, die dich an weit entfernte Mondlandschaften erinnern. Teilweise mittlerweile mit Vegetation bedeckt oder einfach nur als weite Steinfelder, die sich der Mensch irgendwie zu Nutze gemacht hat. Die Ruhe der oft dünn besiedelten Inseln wird im Winter regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen unterbrochen, die dann entweder in die touristischen Badeorte gefahren werden, um dort Souvenirs Made in China zu kaufen oder die Nationalparks der Inseln bestaunen.


Seit vier Wochen bist du jetzt an Bord und hier unterwegs. Wöchentlich standen Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria und Madeira auf dem Routenplan.


Bekanntermaßen bildet Madeira hier die Ausnahme, da diese Insel nicht zu den Kanaren gehört. Aber wenn man schon mal in der Nähe ist, kann man ja auch einen Schlenker machen. Ein Schlenker, der sich auf jeden Fall lohnt.


Nun bist du wieder auf dem Weg Richtung Norden. Also fasst du für dich selbst ein Resümee über das bereits Erlebte und stellst fest, dass dich die Kanaren jetzt leider nicht vom Hocker gehauen haben.


Vielleicht hast du nicht die richtigen Ausflüge begleitet und im Allgemeinen nicht genug von den Inseln gesehen, aber der „Wow-Effekt“ hat sich nicht eingestellt.



Du fragst dich, ob du bereits zu viele andere sehr beeindruckende Gegenden dieser Welt besucht hast und somit schon abgestumpft bist, aber alleine die Häfen von Fuerteventura und Lanzarote sehen sich so ähnlich, dass du schon mal durcheinander kommen kannst, wo du gerade bist. Und das trotz Crewbar-Pause…


Diese beiden Inseln erinnern dich mit ihrer kargen, steinigen Landschaft stark an eine Szenerie aus Star Wars und so erwartest du auf der Busfahrt schon fast von Weltraumbanditen überfallen zu werden.

Das passiert glücklicherweise nicht und die Reiseleiter geben sich auch meist alle Mühe, die vulkanische Umgebung interessant zu erläutern. Immerhin sind es häufig Auswanderer, die freiwillig hier leben. Dir kommt nur ein Song der Band Tocotronic in den Kopf und du denkst: „Aber hier leben? Nein, danke!“




Besonders zu den Osterferien ist das Schiff außerdem so voll, dass die meisten Gäste sich auch oft gar nicht im Detail dafür interessieren, welche Tour sie gerade gebucht haben - Hauptsache was sehen. Mit der gleichen Einstellung bist du tatsächlich auch auf die Kanaren gekommen. Einfach mal schauen. Und jetzt freust du dich bereits auf die Überfahrt nach Kiel mit Stopp unter anderem in Lissabon. Anschließend bist du dann in Norwegen und Dänemark unterwegs. Die Vorfreude steigt also.


Gran Canaria gefällt dir schon besser, obwohl dir auf der Serpentinenfahrt auf dem Weg zum Aussichtspunkt mit Blick auf einen erloschenen Vulkankrater speiübel wurde. Für die nächsten Touren hast du jetzt zumindest immer Reisetabletten im Gepäck. Sicher ist sicher - vor allem nach kurzen Nächten.


Auf Madeira steht ein traditionelles Abendessen an. Fleischessen satt und direkt vom Spieß auf den Teller gesäbelt. Gefühlt fünf Kilo schwerer rollst du anschließend aus dem Lokal. Dein neues Lieblingsgetränk, weißer Sangria, erschwert das Gehen zusätzlich.

Da Zuhause die Temperaturen auch im April gerade noch winterlich sind, möchtest du dich eigentlich gar nicht über das Wetter beschweren, aber du hast es doch ein bisschen wärmer erwartet. Vor allem abends nach dem Ablegen auf den offenen Decks ist es doch echt dezent frisch und windig. Der Wind geht dir vor allem auf Fuerteventura auf die Nerven, wenn du im Hafen die Gäste auf die richtigen Busse verteilen willst und dir deine Unterlagen um die Ohren fliegen. Aber das liegt wahrscheinlich am Namen der Insel oder andersrum.


Der letzte Besuch auf Teneriffa birgt dann doch noch ein Highlight. Vorbei an endlosen Nadelwäldern geht es hinauf in den Nationalpark Cañada del Teide zur höchsten Erhebung Spaniens, dem Vulkan Teide. Die Landschaft hier ist einfach unglaublich beeindruckend - weitläufige Steinformationen soweit das Auge reicht. Außerdem bemüht sich dein Reiseleiter besonders um die Gunst des Escorts vom Schiff und so isst du auf 1.500 m über den Wolken das beste spanische Omelette deines Lebens während den Gästen lediglich Kaffee und Kekse serviert werden.


Ein schöner Abschluss für deine Zeit auf den Kanaren! Auf gen Norden…

40 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Umbruch

Das Ende einer Ära

Winter im hohen Norden

Comments


bottom of page